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Der Insider-Ratgeber zum Treffen des DUST-Konsortiums in Kattowitz

Da noch etwas mehr als ein Jahr seiner dreijährigen Reise verbleibt, traf sich das DUST-Konsortium kürzlich in Kattowitz, Polen, zu zwei vollgepackten Tagen der Zusammenarbeit und Reflexion. Das Treffen, bei dem Projektpartner, Gemeindevorsteher und lokale Experten zusammenkamen, war ein wichtiger Moment für DUST, da das Projekt in seine letzte Phase eintritt. Während des Treffens überprüften die Teilnehmer die wichtigsten Erfolge, diskutierten die nächsten Schritte und konzentrierten sich darauf, wie wir unsere Arbeit zur Schaffung eines nachhaltigen, integrativen und demokratischen Übergangs in ganz Europa abschließen können, bei dem die Bürgerbeteiligung im Mittelpunkt steht!


Das Treffen war voller beeindruckender Momente, zu den Höhepunkten gehörten:


Ein besseres Verständnis der Herausforderungen und Chancen für Schlesien


Der Vortrag von Adam Drobniak bot unschätzbare Einblicke in die komplexen Herausforderungen, vor denen Schlesien steht. Die einst stark vom Bergbau abhängige Region durchläuft derzeit einen tiefgreifenden wirtschaftlichen Wandel und kämpft mit Problemen wie Beschäftigung, kultureller Bewahrung und lokaler Identität – Herausforderungen, die sich in vielen der von DUST untersuchten Regionen widerspiegeln. Die Diskussionen, an denen Diskussionsteilnehmer aus Kommunen, Bergbaubehörden und der Zivilgesellschaft teilnahmen, hoben einen entscheidenden Punkt hervor: Für den Erfolg des Übergangs in Schlesien ist eine dezentrale Regierungsführung von entscheidender Bedeutung. Die Stärkung lokaler Gemeinschaften und die Achtung regionaler Identitäten sind nicht nur wichtig – sie sind auch unerlässlich, um sicherzustellen, dass sich Veränderungen für die Menschen in Schlesien relevant und bedeutsam anfühlen. DUST erkennt die einzigartigen Bedürfnisse und Werte jeder Gemeinschaft an und arbeitet daran, einen partizipativen Rahmen zu schaffen, der dauerhafte, positive Auswirkungen verspricht, wenn sich das Projekt dem Abschluss nähert.


Wir hatten auch die Gelegenheit, das Zimbardo Centre/Local Initiative Fabrick im historischen Stadtteil Nikiszowiec in Kattowitz zu erkunden – eine einst blühende Gartenstadt-Bergbaugemeinde, die heute ein Symbol des Wandels ist. In den 1990er Jahren, nach der Schließung der Minen, war das Gebiet mit schweren wirtschaftlichen und sozialen Problemen konfrontiert. Doch Anfang der 2000er Jahre geschah etwas Bemerkenswertes: Die örtliche Gemeinschaft kam zusammen, um Nikišovec neues Leben einzuhauchen, und löste so eine Basisbewegung aus, die bis heute floriert. Bei unserem Rundgang durch die Gegend wurden wir von Zdzisław Majerczyk geführt, einem ehemaligen Bergmann, dessen zutiefst persönliche Einblicke in die Geschichte von Nikiszowiec die Reise der Gemeinde belebten. Seine Geschichten erinnerten uns daran, dass die Macht, die Zukunft zu gestalten, in den Händen der Menschen liegt, die die Vergangenheit durchlebt haben – und das ist der Kern dessen, was diese Übergänge so bedeutungsvoll macht.


Regional Future Literacy Labs (RFLL) und digitales Engagement


Die wichtigsten Sitzungen konzentrierten sich auf die Regional Future Literacy Labs (RFLL) in Norrbotten, Schweden, deren Ziel es ist, die Teilnehmer in die Lage zu versetzen, ihre Zukunft neu zu gestalten. In Norrbotten bedeutete dies, sich mit wichtigen Themen wie Gesundheitsversorgung, Technologie und demografischer Wandel auseinanderzusetzen. Die Umfrageergebnisse zeigen großes Vertrauen in den Prozess und die Teilnehmer sind bestrebt, die politischen Diskussionen weiterhin mitzugestalten. Leneisja Jungsberg und Myriam Chilvers Nordregio, die im Oktober gemeinsam mit Hela Ska Leva Norrbotten zwei Labore moderierten, tauschten wertvolle Ideen aus, um andere Partner bei der Gründung ihrer eigenen RFLLs zu unterstützen.


Die in diesen Laboren generierten Visionen und Bestrebungen – die die Hoffnungen, Träume und Erwartungen der Teilnehmer einfangen – werden von den künstlerischen Leitern des Projekts, OOZE Architects und Urbanists, in überzeugende Bilder, Karten, Poster und andere visuelle Elemente umgewandelt. Darüber hinaus führte DUST Pol.is ein, ein leistungsstarkes digitales Tool zum Sammeln groß angelegten Feedbacks, das Gemeinden dabei hilft, gemeinsame Prioritäten zu identifizieren und einen Konsens zu erzielen. Mit diesem Tool stellt DUST sicher, dass selbst die am stärksten unterrepräsentierten Stimmen in den politischen Entscheidungsprozess einbezogen werden, und stärkt so ihren Einfluss bei der Gestaltung der Zukunft.


DUST-Akademie


Adam Drobniak von der Wirtschaftsuniversität Kattowitz berichtete über ein spannendes Update zur Entwicklung der DUST Academy und erläuterte deren Hauptziele, Umfang und Struktur. Die Akademie ist als wichtiges Instrument zum Kapazitätsaufbau konzipiert und ermöglicht es den Bürgern, sich sowohl während als auch nach dem Projekt an der Politikentwicklung zu beteiligen. Ziel ist es, durch die Einbindung von Politik, Kommunen und zivilgesellschaftlichen Organisationen nachhaltige Möglichkeiten für eine inklusive und sinnvolle Beteiligung an Entscheidungsprozessen zu schaffen.


Stärkung der Stimmen der Gemeinschaft


Verena Baltz von der TU Delft stellte DUSTs Forschung zur Verstärkung der Stimmen von „am wenigsten engagierten Gemeinschaften“ (LECs) im Wandel vor. Während sich das Projekt seinem letzten Jahr nähert, liegt der Schwerpunkt darauf, sicherzustellen, dass diese Gemeinschaften, die oft von der politischen Entscheidungsfindung ausgeschlossen sind, nicht nur einbezogen, sondern auch befähigt werden, bei der Gestaltung ihrer Zukunft eine Führungsrolle zu übernehmen.


Unterdessen tauschten Martin Ferry und Nelly Georgieva von den Partnern der University of Strathclyde Einblicke in die Faktoren aus, die das Engagement der Gemeinschaft beeinflussen. Sie betonten, wie Vertrauen, das Gefühl der Kontrolle und die wahrgenommene Angemessenheit der Richtlinien die Teilnahme beeinflussen. Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass Gemeinschaften mit langjährigem Misstrauen gegenüber Regierungsinitiativen möglicherweise zögern, sich zu engagieren, aber durch transparente und integrative Plattformen gestärkt werden können.


Kommunikationsstrategien, um die Forschung mit dem Publikum zu verbinden


Samir Amin vom ISOCARP-Institut gab einen Überblick über die Verbreitungsstrategie von DUST, die sicherstellen soll, dass die Forschung des Projekts weiterhin Wirkung zeigt. Zu den wichtigsten Initiativen im vergangenen Jahr gehören:


  • Digitales Geschichtenerzählen und Ausstellungen zur Präsentation wissenschaftlicher Entdeckungen in ansprechenden, zugänglichen Formaten.

  • Auf bestimmte Zielgruppen zugeschnittene Policy Briefs machen die Forschung für politische Entscheidungsträger umsetzbar.

  • Open-Access-Publikationen, um sicherzustellen, dass das durch DUST generierte Wissen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.


Aufbauend auf dem letzten Akt sprachen Verena Balz und Artur Ohojski über ein Open-Access-Buch bei Springer und eine Reihe wirkungsvoller wissenschaftlicher Artikel. Ziel dieser Veröffentlichungen ist es, die Erkenntnisse von DUST so zugänglich wie möglich zu machen und sicherzustellen, dass die Forschung gleichermaßen mit Gemeinschaften, politischen Entscheidungsträgern und der Wissenschaft geteilt wird.


Das Treffen in Katowice war ein wichtiger Moment für das DUST-Konsortium, das in seine letzte Phase eintritt. Mit einem klaren Fokus auf die Konsolidierung seiner Erfolge und die Gewährleistung dauerhafter Nachhaltigkeit ist DUST bereit, ein starkes Erbe gemeinschaftsgeführter, demokratischer Übergänge zu hinterlassen. Wie Paloma Martins , Projektmanagerin von Horizon Europe, betonte, ist DUST auf dieser Reise nicht allein. Durch die Zusammenarbeit mit Projekten wie INCITE-DEM, RESPONSIVE und ORBIS, die sich jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven für die Ausweitung der Bürgerbeteiligung einsetzen, ist DUST Teil einer umfassenderen Bewegung für Veränderung. Seien Sie gespannt auf weitere Updates, während wir weiterhin nach einem nachhaltigeren, integrativeren und demokratischeren Europa streben, wobei die Stimmen der Gemeinschaft im Mittelpunkt der Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft stehen.

 

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